Lernort Schule

Draußen im Schnee – Tierarten in speziellen naturnahen Lebensräumen (Biologie)

Beschreibung

Die alpine Bergwelt ist Lebensraum zahlreicher Tierarten. Unter ihnen spiegeln die sogenannten Charakterarten den Zustand der Landschaft stellvertretend für viele andere Tiere wider. Zu ihnen gehört das Schalenwild: Rotwild, Rehwild, Gamswild, Steinwild und die Gruppe der Raufußhühner (Schneehuhn, Birkhuhn, Auerhuhn und Haselhuhn). Wie die Pflanzen haben sich auch die Tiere der Alpen in vielfältiger Weise an das raue Klima ihres Lebensraums angepasst. Dabei gibt es sehr unterschiedliche Formen der Anpassung. So schützt sich das Schneehuhn in einer Schneehöhle vor den kalten Temperaturen, der Rothirsch zieht im Winter in tiefere Lagen, andere Tierarten verringern ihren Energieverbrauch in der kalten Jahreszeit durch lange Ruhephasen. Der Mensch hat durch den Bau von Straßen und Siedlungen und die Ausrottung etlicher Raubtierarten die Lebensbedingungen der Tiere einschneidend verändert. Die Schalenwildpopulationen (Reh, Hirsch, Gams) haben, seit es keine großen Raubtiere mehr gibt, erheblich zugenommen. Da jedoch die Lebensräume dieser Tiere in den Tälern durch die landwirtschaftliche Nutzung stark eingeschränkt wurden, kann beispielsweise das Rotwild im Winter nicht mehr in die fruchtbaren, schneearmen Auwälder ziehen und ist auf das Nahrungsangebot im Bergwald angewiesen. Die Verdichtung dieser Pflanzenfresser in den Gebirgswäldern führt zur Überpopulation und in der Folge zu enormen Verbiss- und Schälschäden an Jungbäumen. Wenn Jäger zu viel füttern und zu wenige Tiere erlegen, können sich untragbare Wildbestände aufbauen.

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Lernziele

SuS verstehen die Lebensweise verschiedener Tierarten in der alpinen Bergwelt und erkennen ihre Abhängigkeit zur Landschaft.

Die SUS reflektieren das Ausüben von Schneesport abseits der Piste/ Loipe und erkennen mögliche Folgen für Wild und Wald:

  • Erhöhter Energieverbrauch: Durch Flucht und Stress verbrauchen Tiere Energie, die wieder ersetzt werden muss.
  • Eingeschränkte Nahrungsaufnahme: Während der Flucht und in erregtem Zustand können die Tiere nicht fressen.
  • Schlechtere Lebensbedingungen: Durch Störungen werden die Tiere aus ihren vertrauten und optimalen Einstandsgebieten vertrieben.
  • Geschwächte Kondition: Wenn der erhöhte Nahrungsbedarf nicht gedeckt werden kann und die Fettreserven aufgebraucht sind, sinkt die Kondition der Tiere. Damit werden sie anfälliger für Krankheiten.
  • Belastung des Bergwalds: Steigt der Nahrungsbedarf durch Störungen und Stress, nehmen die Schäden an jungen Waldbäumen durch Wildverbiss zu.

Weiterführende Literatur

Autoren

Idee: Philippe Valette und Yann Benedi; Musik: Skyzofonix J.D. Peyramond und Yanick Zimmermann; Text: Mountain Riders. Die deutsche Version wurde gefördert durch die Stiftung Sicherheit im Skisport, Planegg. 

Ein Projekt der Stiftung
Sicherheit im skisport
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